KURT KRACHER Nach abgeschlossener Fotografenlehre ist er 33 Jahre lang als Film-und Videotechniker in einer traditionsreichen Wiener Filmkopieranstalt beschäftigt. 2001 löst er einen Gewerbeschein als Fotograf, 2006 wechselt er als Medientechniker und Fotograf ins Wiener Naturhistorische Museum. Seit Juni 2019 befindet sich Kurt Kracher im Ruhestand. Seitdem widmet er seine Zeit hauptsächlich der Familie und der Lobau (oder umgekehrt).
In eigenen Worten:
„Ich bin in Floridsdorf, im 21. Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen. Seit 1980 wohne ich unmittelbar am Rande der Lobau, in Groß-Enzersdorf. Es war 1993, als dort eine Schar Graureiher direkt vor meinen Augen in die Lüfte stieg. Ich war begeistert und hätte das Erlebnis liebend gern auf einem Foto festgehalten. So entdeckte ich die Naturfotografie.
In Zeitungsartikeln und Büchern begegnete ich in diesen Jahren immer wieder geradezu unglaublichen Tieraufnahmen von Norbert Sendor und Franz Antonicek. Ich fragte mich: Wie machen die beiden das, in der Lobau all diese wunderbaren Tiere vor die Linse zu bekommen? Ich holte also mein altes Teleobjektiv aus dem Kasten, machte mir Gedanken über ein Tarnzelt und dann, eines Tages, welch ein Glück: Hirsche, die vor meiner Linse durch ein Altwasser schwimmen! Leider zu sehr später Stunde. Durch die lange Belichtungszeit waren am Ende alle unscharf, eine Katastrophe.
Der Wunsch, freilebende Wildtiere zu fotografieren, trieb mich von da an immer öfter hinaus. Meine Fotoausrüstung wurde von Jahr zu Jahr professioneller und – was das Wichtigste war – mein Wissen über die Natur und speziell über die Tierwelt der Donau-Auen ist bei jedem einzelnen Ausflug gewachsen.
Mittlerweile kann ich über ein Bildarchiv von einigen tausend Motiven aufwarten, quer durch den Nationalpark Donauauen. Kein einziges Mal ist dabei ein Lebewesen zu Schaden gekommen – das war mir seit jeher ein großes Anliegen.
Was mich bei meinen Ausflügen sehr traurig stimmt, ist die immer rascher fortschreitende Verlandung und Austrocknung der Lobau.
Wo ich zu Beginn meiner Laufbahn als Naturfotograf im tiefen Wasser die „verwischten, unscharfen“ Hirsche fotografierte, existiert heute nur noch ein dürftiges Rinnsal.
Wir alle, die wir ihn Wien und Groß-Enzersdorf leben, die Lobau durchwandern und sie genießen, sollten auch etwas für sie tun, jeder auf seine Weise. Das sind wir ihr schuldig!“
Email: kurt.kracher@aon.at
Website: www.kurt-kracher.at